Andreas Peham (DöW) zu Besuch auf dem Schulschiff:

Andreas Peham (DöW) zu Besuch auf dem Schulschiff: 

Am 12.12.2022 hielt Andreas Peham einen Vortrag über rechtsextremen und insbesondere nationalsozialistischen Extremismus in Österreich. Der für das „Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands“ arbeitende Rechtsextremismus-Forscher erklärte unter anderem die Gründe für Radikalisierung, die Trennung zwischen legalem Rechtsextremismus und illegalem Neo-Nazismus und die historische Entwicklung der FPÖ.

Andreas Peham  definierte anschaulich die Unterschiede zwischen Rechtspopulismus, der auch in demokratisch-bürgerlichen Parteien angesiedelt sein kann, legalem Rechtsextremismus und offenem Neo-Nazismus, der in Österreich gesetzlich verboten ist.

Diese drei Richtungen sind aber oft nicht klar voneinander abgegrenzt, manchmal sind die Übergänge fließend. Wichtig dabei sind sogenannte „Scharnierorganisationen“, die z.B. Rechtsextremisten und sogar Neonazis mit „honorigen“ Politikern, Geschäftsführern und anderen einflussreichen Personen verbinden. In diesem Zusammenhang spielen manche (nicht alle) Burschenschaften eine wesentliche Rolle.

Auch wurde, einer Frage des Publikums folgend, über die historische Entwicklung der FPÖ erzählt. Beginnend als eine Partei des „Dritten Lagers“ (mit nicht wenigen alten Nationalsozialisten an Bord) wurde sie durch Haider ab 1986 zu einer „modernen“ rechtsaußen stehenden Bewegung, die aber unter den verschiedenen Vorsitzenden immer wieder innerhalb des rechten Spektrums changiert. 

Weiters, stets Rechtsextremismus von Neonazismus unterscheidend, wurden unter starker Beteiligung des Publikums einige der Gründe für die Radikalisierung nach rechtsaußen aufgelistet. So locken entsprechende Organisationen oft (meist männliche) Personen an, die sich einsam fühlen und ein starkes Bedürfnis nach Zugehörigkeit haben. 

Der äußerst interessante Vortrag konnte leider nicht mehr genauer auf das Thema  „Verschwörungstheorien“ eingehen, da die Zeit nicht ausreichte. Insgesamt aber eine spannende und wichtige Veranstaltung, die auch durch viele Fragen und Beiträge der Schüler*innen geprägt war.

 

Leonidas Adaktylos, 7C, und Bernhard Golob

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